Nach dem gestrigen Treffen in der Knetschecke begann unser historischer Stadtteilrundgang mit Richard W. Schäfer durch die anliegende Krämpfervorstadt.
Aktuell fällt der zweitgrößte Stadtteil Erfurts durch die vielen Bauvorhaben und Maßnahmen zur Stadtentwicklung auf. Es geht deutlich voran in unserer Nachbarschaft. Bei allen Veränderungen der letzten Jahrzehnte und der kommenden Zeit, soll jedoch die Geschichte des ehemaligen Arbeiterviertels nicht vergessen werden. Wer würde heute darauf kommen, dass während der Zeit des Nationalsozialismus unter Zwangsarbeit in einer Gewehrfabrik Langwaffen hergestellt wurden, die sich mitten im Gebiet der Krämpfervorstadt befand. Ebenso wie die Baracken zur Unterbringung der rund 30.000 Zwangsarbeiter:innen an der Iderhoffstraße.
Wer heute noch den Blick bei einem Spaziergang schweifen lässt, sieht in der Nachbarschaft zur Rathenaustraße die Eckläden an den Wohnblöcken. Teilweise noch in ihrer ursprünglich angedachten Funktion, teilweise umgebaut zu Wohnungen. Zum Beispiel die alte Gaststätte „Loreley“ am Ende der Theo-Neubauer Straße. Früher ein Treffpunkt für Radio- und Livekonzerte, mittlerweile nicht mehr als dieser zu erkennen. Spannend bleibt auch, was die alte Malzfabrik in Zukunft für eine Entwicklung vor sich hat. Noch steht sie als stilles Denkmal in unserer Mitte.
Es gibt viel zu erkunden an historischen Denkmälern und neuen Treffpunkten in der Nachbarschaft, die zu Kultur und gemütlichem Beisammensein einladen. Ich möchte mich bei meinen Nachbar:innen für das große Interesse, sowie den schönen Nachmittag bedanken und freue mich auf unser nächstes Treffen zu einem weiteren Rundgang mit dem Gästeführer und Autor, Richard Schäfer.
Bis bald! Ihr Denny Möller